Freitag, 13. Oktober 2017

[Autoreninterview] Carsten Steenbergen

Autoreninterview Carsten Steenbergen
Natürlich möchten wir als Erstes wissen, mit wem wir es zu tun haben. Könntest du dich in eigenen Worten kurz vorstellen?
Das schaffe ich vermutlich. :)Mein Name ist Carsten Steenbergen, geboren vor über 4 Jahrzehnten in Düsseldorf, Schreiberling seit 2006 (da habe ich meine erste und zweite Kurzgeschichte veröffentlicht), Sport- und Kulturfreund und Fan der Phantastik.

Wie bist du zum Schreiben gekommen? 
Ich bin recht unklassisch zum Schreiben gekommen, vornehmlich wegen eines nicht zu unterdrückenden vorlauten Satzes (Das kann ich allemal besser!) - das müsste so um 2001 gewesen sein - nach dem Lesen eines wirklich, wirklich üblen Werks einer Selfpublisherin. Und da musste ich mich ja wohl dransetzen, Taten folgen zu lassen. Ergo: Schrieb ich.

Welche Bücher sind bis jetzt von Dir erschienen? Könnest du sie uns in max. 5 Sätzen beschreiben?
Bisher sind erschienen:
Teufelsacker - ein historischer Krimiroman mit Horrorelementen (Feder & Schwert), in dem Heinrich, zukünftiger Graf von Kessel, sich im Jahre des Herrn 1256 einem dämonischen Korngeist stellen muss und eine ungeheuerliche Verschwörung aufdeckt, in die auch der berühmte Dombaumeister Gerhard von Riehl verstrickt zu sein scheint.
Steamtown – ein Steampunkroman (zusammen mit T.S. Orgel), in dem der junge Agent Eric van Valen zusammen mit dem abgehalfterten Pater und Ætheromanten Siberius Grand und dem seltsamen Forensiker Mister Ferret einen Mörder finden sollen. Doch was als simple Mordermittlung in der Unterwelt der von Plasmalicht und Kohlefeuer erhellten Stadtmetropole beginnt, konfrontiert sie mit düstersten Albträumen, in denen höllische Geschöpfe auf die drei Ermittler lauern.
Mad Rush- ein Agententhriller, der im Jahre 2016 spielt. Unter der Leitung des charismatischen Nahkampfspezialisten Alexander Crane widmet sich das geheime Einsatzteam OMBUS (Organisation zur mobilen Bekämpfung unkonventioneller Situationen) dem Kampf gegen das internationale Verbrechen. Temporeiche Action, exotische Handlungsorte und haarsträubende Verbrecher machen ihnen das Leben schwer ...

Arbeitest du gerade an einem neuen Werk?
An zweien sozusagen. Nein, drei eigentlich. Zum einen eine etwas größere Hörspiel-Adaption, sprich, ich schreibe das Dialogbuch, dazu ist ein Fantasy-Roman aktuell zur Prüfung unterwegs UND ich sitze an neuen Bühnenprogrammen mit geschätzten Kollegen. Ach ja, und es munkelt, dass ich mittelfristig maßgeblich stimmlich an einem Hörspiel beteiligt sein soll ...

Wenn du Freizeit zur Verfügung hast, was machst du am liebsten?
Außer Sport? Grundsätzlich fast alles, was irgendwie mit Phantastik zu tun hat, oder Kunst oder Musik. Oder eben spannend und unterhaltsam ist. Ja, das kann auch mal die Couch sein.

Hast du auch ein Lieblingsbuch und einen Lieblingsautor, mit dem du gerne einmal die eine oder andere Lesestunde verbringst?
Einen? Das geht?
Ernsthaft, da stehen viel zu viele auf meiner persönlichen Liste, die definitiv kein Ranking aufweist. Das wäre arg unfair.

Kannst du uns deinen Schreib- und Arbeitsplatz beschreiben oder zeigen, wo du am liebsten schreibst und deine Ideen verwirklichst?
Da wäre der klassische Schreibtisch, der Küchentisch, die Couch und ganz wichtig, der rotlederne Sessel. Der Rest passiert dann unterwegs.

Wie können wir uns einen ganz normalen Tag bei dir vorstellen?
Da ich kein Vollzeitschreiber bin, heißt es, morgens für den Dayjob aufzustehen, den zu absolvieren so bis ca. 17/18 Uhr und dann nach den üblichen Verpflichtungen, Sport und Schreiben hinten dranzufügen. Recht unspektakulär, wie ich finde.

Was ist dein Lieblingsgenre beim Lesen, welches beim Schreiben?
Vornehmlich tummel ich mich bei beiden häufig in der großen Bandbreite der Phantastik herum. Ich erlaube mir aber immer wieder auch Ausflüge in andere Gefilde wie Thriller, etwas Humor oder Schräges.

Hast du ein Lieblingszitat, nach welchem du in deinem Leben handelst? Und hast du ein Zitat aus einem deiner Bücher, welches deine Arbeit am besten beschreibt?
Ersteres nicht unbedingt. Da lebe ich lieber nach der Problem-Devise »Irgendeine Lösung wird´s schon geben.« Drumherum versuche ich es möglichst positiv zu gestalten, keine getroffene Entscheidung bereuen und eher vorwärts zu leben.
Als Zitat passt aber mir gerne ein Satz aus »Fool on a Hill« von Mad Rush (frei zitiert): Keine Geschichte ist jemals fertig, sie wird nur vorher aufgegeben.

Hast du ein Lieblingsland und warum?
Ich habe noch nicht alle Länder gesehen oder bereist, die mich interessieren, daher kann ich diese Frage nicht abschließend beantworten. :)
Eine irgendwie besondere Verbindung zur Niederlande kann ich aber nicht leugnen.

Bist du ein kritikfähiger Mensch oder wie gehst du mit Kritik im Allgemeinen um?
Bin ich tatsächlich. Gefallen muss sie mir nicht immer, aber ich versuche trotzdem, die andere Meinung einmal nachzuvollziehen. Lospoltern ist eher kontraproduktiv, wie ich finde. Dann lernt man ja nichts. :)

Wie bist du zum Papierverzierer Verlag gekommen?
Das war eigentlich einer der üblichen Messekontakte. Meine beiden Kollegen (T.S. Orgel) und ich waren auf der Suche nach einer pflegebereiten Heimat für den Roman »Steamtown« und eine Kollegin gab mir den Tipp mit Papierverzierer. Also sind wir dort einmal am Stand vorbeigestiefelt und haben Hallo gesagt. Der Rest ist Geschichte.

Wie entstand die Idee zu Steamtown und zu den doch ab und zu sehr eigenwilligen Protagonisten?
Wir haben zu dritt in der S-Bahn zur Leipziger Buchmesse gesessen und über ein gemeinsames Projekt gesprochen. Nach erfolgreichem Ausschlussprinzip (keine Vampire, bitte nix mit Elfen etc.) blieb nur noch Steampunk übrig. Also haben wir damit angefangen und ein Webroman-Projekt a la Discovery Writing draus gemacht.
Wir hatten einen Mord und eine große Verschwörung und jeder von uns hat sich dann eine Figur überlegt, die man möglichst ungünstig mit den anderen zusammenwürfeln könnte, um das Abenteuer anzugehen.

Wie war die Zusammenarbeit mit T.S.Orgel? Wird es noch weitere Bücher in dieser Autorenzusammenstellung geben?
Da Tom und ich bereits gemeinsame Schreiberfahrung (bei einer Fortsetzungsgeschichte im Xing-Portal) gesammelt hatten und feststellten, dass wir uns recht gut ergänzen, passte das ziemlich locker übereinander. Stephan hatte dagegen mit seinem Bruder bereits gemeinsam Geschichten verfasst, so dass es hier auch keine Probleme gab. Die Symbiose gelang daher ohne Überraschungen und wurde im Rahmen von Steamtown weiter verfeinert.
Wir sprechen immer wieder über Optionen, zusammen neue Bücher zu machen. Bisher waren wir jedoch mit eigenen Projekten mehr als beschäftigt. Mittelfristig bahnt sich aber ein neues Projekt an.

Gibt es etwas, was du meinen Lesern noch mit auf den Weg geben möchtest?

Lest, seid nett zueinander und am besten so großartig, wie es geht.

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