Sonntag, 18. Juni 2017

[Protagonisteninterview] Hexenherz - Eisiger Zorn von Monika Loerchner

Protagonisteninterview Hexenherz

[Ich treffe mich heute mit Monika Loerchner in der Nähe von Waszern, um mit ihr und hoffentlich einigen Protagonisten über die Entwicklungen des Buches „Hexenherz – Eisiger Zorn“ zu sprechen.]

Hallo Monika, es freut mich, dass du heute für mich Zeit hast, um über das Buch zu sprechen.
:D Zeit ist in der Tat derzeit etwas knapp bei mir. Aber bei so einem interessanten Interview kann ich ja nicht nein sagen. :-)

[Neugierig blicke ich mich um, denn wir scheinen irgendwo im nirgendwo zu sein]

Wo sind wir hier eigentlich genau, und warum sind wir eigentlich genau hier? Es gibt doch sicherlich schönere Flecke, wo wir uns treffen hätten können, oder?
Wir sind in der Nähe eines Ortes namens Waszern. In unserer Welt liegt das in der Ecke Ungarn/Slowakei. Glaube ich. Die alten Länder Europas und ihre Grenzen existieren ja hier schon lange nicht mehr …

[Da kommen aus dem Unterholz komische Geräusche, es klingt wie eine Katze, aber doch nicht. Das Tier welches sich uns nähert scheint verletzt zu sein. Ich versuche dieses leidende Tier anzulocken. Auf die Einwände von Monika gehe ich nicht ein.]

Also ich würde das lassen ...

[Plötzlich sehe ich mich mit vier mir unbekannten Personen konfrontiert, welche dieses arme Tier scheinbar abschlachten.]

Warum habt ihr denn das gemacht? Das arme Tier hat euch doch nichts getan! Es war krank und ihr habt es … abgeschlachtet!
„Abgeschlachtet“? Liebe Claudia, beruhige Dich bitte! Ein Messerwurf und ein … Akt der Gnade, aber ganz sicher kein „abschlachten!“ Außerdem hatte Mirja sicher gute Gründe dafür. Aber wenn Du nichts dagegen hast … Mir ist grade irgendwie schlecht geworden. Geh schonmal mit den Anderen vor, ich komme gleich nach!

Wieso so kryptisch, was hatte dieses Tier? 

[Ich sehe zwischen den vier Personen hin und her, die zwar Monika kennt, aber mich einfach links liegen lassen. Begrüßungen werden während des Gehens zum Ort ausgetauscht, da erfahre ich, dass es sich wohl um Helena, Mirja, Adrian und Glenna handelt. Langsam folge ich den mir noch immer Unbekannten, ein kleiner Junge rennt uns entgegen, sobald wir in Sichtweite von Waszern sind.]

Mirja: „Ich will jetzt nicht darüber sprechen!“
Die schöne Rebellin wirft Claudia einen finsteren Blick zu und läuft ein Stück vor.
„Lass sie“, sagt Adrian, als sich Claudia anschickt, Mirja hinterherzugehen. „Sie braucht jetzt einen Moment für sich.“
„Pfff“, macht Helena. „Erst die arme Katze umbringen und dann einen auf Prinz-rühr-mich-nicht-an machen, oder was?“
„Du weißt ja nicht, wovon Du da redest!“ Glenna schüttelt den Kopf. „Denkst Du etwa, das hat ihr Spaß gemacht?“
„Meinst Du jetzt mich oder die da?“ Helena deutet auf Claudia, die noch immer recht unglücklich dreinschaut.
„Euch beide natürlich“, grinst die Rebellin. „Und mal so ganz nebenbei: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Klappe halten!“
„Glenna!“
Zu Claudias Erstaunen reagiert die Frau sofort auf Adrians Ermahnung. „Schon gut!“
An die Besucherin gewandt erklärt er: „Die Katze … das alles hat etwas mit Chris zu tun. Er … Das Beste wird sein, wenn ich es Dir zeige. Sobald wir in Waszern angekommen sind, einverstanden?“
Claudia nickt benommen. Dieser Kummer in den Augen des Rebellenführers ...
„Mund zu, Du sabberst!“, faucht Helena. Ertappt zuckt Claudia zusammen, während Glenna laut auflacht.
Zu Claudias Glück richtet sich die Aufmerksamkeit der Anderen jetzt auf einen Jungen, der ihnen entgegengerannt kommt.
„Helena!“
„Anwesend.“ Die Angesprochene seufzt. „Es wäre ja auch mal zu schön gewesen, mal fünf Minuten Ruhe zu haben!“
Der Junge rennt weiter auf Helena zu und bleibt erst wenige Zentimeter vor ihr stehen.
„Schon gut, ich bin ja hier“, murmelt sie und wuschelt ihm über den Kopf. „Musst ja nicht jedes Mal so einen Aufstand machen, Kleiner.“
„Oh“, sagt Claudia erfreut. „Ich wusste gar nicht, dass Du ein Kind hast?“
Der Blick, den ihr Helena zuwirft bedeutet nichts Gutes.
„Das ist Mojeserce“, erklärt Adrian an ihrer statt. „Er ist Helenas Neffe.“

Hallo! Es freut mich euch alle kennenzulernen! :)  Könntet ihr euch vielleicht gegenseitig ganz kurz (mit nur drei Wörtern) vorstellen?
Adrian: „Wie gesagt, das da ist Mojeserce, Helenas Neffe, den sie zu seiner Familie bringen will, lange Geschichte. Ich bin Adrian Samo, und ich trage die Verantwortung für alle, die mir folgen. Ich habe mich übrigens nach meinen Eltern Samuel und Mona benannt und nicht, wie es sonst im Goldenen Reich üblich ist, nur nach meiner Mutter. Ich glaube fest daran, dass jene, die über Magie verfügen und solche, die es nicht tun, gleichwertig neben- und miteinander leben können und-“
Mirja: „Und er redet gerne, also Vorsicht, Claudia: Wenn du Adrian lässt, redet er stundenlang!“
Glenna: „Aber er kämpft auch, wenn es sein muss.“
Mirja: „Genau wie Du.“
Glenna: „Wie wir alle.“
Mirja: „Ich bin übrigens Mirja von Marpah, das hier ist Glenna von Normaid und Helena hier kommt aus Smaleberg und ist auf dem Weg ins Großmoldawische Reich.“

Was führt euch in diesen Ort?
Mirja: „Chris.“
Adrian: „Und Vorräte. Gesellschaft. Wir haben Freunde in Waszern.“

Helena, kannst du uns erzählen, wie es dazu kam, dass du den Jungen gefunden hast und wie du zu Adrian gekommen bist?
Helena: „Ja wie 'Wie ich zu Adrian gekommen bin'? Sehe ich so aus, als wäre ich eine dieser peinlichen Weiber, die einem Mann hinterherlaufen oder was? Ich bin überdies nicht freiwillig hier, meine Liebe, oder war es zumindest anfangs nicht. Die reizende Glenna hier und Gero, dieser Vollpfosten, haben es anscheinend für eine gute Idee gehalten, ihre Truppe hier mit meiner Anwesenheit zu bereichern. Nichts für Ungut, Glenna, wir sind quitt, aber mit Gero habe ich da noch eine Rechnung offen … Und was den Jungen betrifft ... Nun, wie Adrian schon sagte, das ist mein Neffe, den ich zur Familie seines Vaters bringen will. Und jetzt hör auf, mir Löcher in den Bauch zu fragen. Reicht doch schon, dass mir der Kurze die ganze Zeit auf die Nerven geht.“
Monika (die Claudia soeben eingeholt hat) flüstert: „Claudia, glaub ihr kein Wort! In Wahrheit ist Mojeserce-“
Helena: „KLAPPE ZU! Kein Wort mehr, Süße, oder ich sorge dafür, dass du für sehr sehr lange Zeit nicht mal mehr flüstern kannst, verstanden?“
Monika: „Huch!“

Wer von euch ist eigentlich magisch begabt?
Mirja: „Ich bin ein sogenanntes 'Fräulein' und habe gar keine Magie. Das macht mich in den Augen meiner Familie zu einer Missgeburt. Sie hatten große Erwartungen an mich und als sie feststellten, dass ich über keinen Funken Magie verfüge, haben sie mich verstoßen.“
Glenna: „Ich, und meine Magie ist stark. Kostprobe gefällig, Schätzchen?“
Helena: „Meine Familie und ich sind Erweckungsverweigerer. Keine Ahnung, ob ich über Magie verfüge oder nicht.“
Monika: „*HUST*“

Adrian, wie geht es dir in einer Gesellschaft, wo eigentlich die Frauen das Sagen haben?
Adrian: „Ich habe mich entschieden, dieser Gesellschaft den Rücken zu kehren. Wir leben hier gleichwertig miteinander: Männer und Frauen. Wobei wir auch jene als 'Frauen' bezeichnen, die keine Magie haben. Wir beurteilen einen Menschen nach seinen Taten, nicht nach seinem Geschlecht oder seiner Magie. Wir sind immerhin Menschen, wir sollten uns nach Vernunft und Gerechtigkeit richten und nicht nach dem, der am stärksten ist.“

 [Immer wieder bemerke ich, dass Helena sich nervös nach allen Seiten umschaut, als halte sie nach jemand Bestimmtes Ausschau.]

Monika, kannst du uns jetzt erklären, worauf oder auf wen Helena wartet? Und wer ist Helena wirklich?
Monika: „Ausschau halten hier alle, immerhin patrouilliert hier die berüchtigte Nordgarde. Wenn die Adrian und die Anderen unvorbereitet antreffen würden … wäre das gar nicht gut. In jeder Garde versammeln sich nur die besten unter den Frauen, aber man munkelt, die Nordgarde wäre der absoluten Elite vorbehalten. Nordgarde oder Goldene Garde, gefährlichere Frauen triffst Du nirgendwo! Und wer Helena wirklich ist? Nun, sie ist -
Helena: „Schätzchen, LETZTE Warnung!“

Helena, willst du uns nun noch etwas über deinen Werdegang in der Garde der Goldenen Frau und deine magische Kraft erzählen?
Helena: „Bist Du bescheuert? Wenn das jetzt die Anderen gehört hätten, würdest du dich mit meiner zerstückelten Leiche unterhalten! Dir ist doch schon klar, dass ich als Zweite der Ostgarde die Todfeindin dieser Verräter bin, oder? Göttin, manchmal glaube ich … egal. Aber kein Wort mehr jetzt, verstanden? Auch nicht darüber, dass ich sehr wohl über Magie verfüge und nur meine Tage der Erneuerung habe, kapiert?“

Ich danke für dieses sehr interessante, spannende Interview.
Adrian: „Gerne. Du kannst ruhig noch eine Weile bei uns bleiben, wenn Du möchtest. Freunde sind uns immer willkommen.“
Mirja: „Kein Problem. Kannst du eigentlich jagen?“
Glenna: „Mach`s gut, Claudia! Ich geh schon mal vor, Corey und Tim dürften mittlerweile im Dorf angekommen sein und ich habe so ein Gefühl, dass die schon wieder irgendeinen Blödsinn aushecken.“
Helena: „Jaja, schon gut. Wofür auch immer das jetzt gut gewesen sein soll.“
Monika: „Immer wieder gern! :-)“


[Buchvorstellung] Hexenherz - Eisiger Zorn von Monika Loerchner

Buchvorstellung einmal anders! 😉


Wichtige Fakten:
Autorin: Monika Loerchner
Seitenanzahl: 440 Seiten
Verlag: Acabus Verlag
Erscheinungsdatum: 1.März 2017
Preis ebook: 5,99€
Preis Taschenbuch: 15€

Der Klappentext:
Europa, 1466: Als die Hexenverfolgung immer weiter um sich greift, schreitet die bisher geheime Elite der Hexen ein und offenbart: Jede Frau ist der Magie fähig!
550 Jahre später wächst die junge Hexe und staatstreue Gardistin Helena in einer Gesellschaft heran, in der die Vorherrschaft der Frauen unumstößlich scheint. Sie träumt davon, weiter im Dienst der höchsten Hexe, der Goldenen Frau, aufzusteigen. Doch als sie Opfer einer Intrige wird und fliehen muss, gerät sie in die Fänge von Rebellen. Denn auch das stärkste Regime hat seine Fehler - und seine Feinde …

Heute möchte ich euch das Buch „Hexenherz – Eisiger Zorn“ aus der Sicht der Autorin  Monika Loerchner vorstellen.

Hallo, ich freue mich, dass du heute für dein Buch antwortest!
Ich mich auch, :-)

Beschreibe uns doch bitte dein Buch in max. 5 Sätzen.
In „Hexenherz – Eisiger Zorn“ geht es darum, dass das Geschlecht nicht den Charakter bestimmt. Es geht um das Gute und das Schlechte im Menschen und darum, dass Beides oft nebeneinander existiert, ebenso, wie es oft mehrere „Wahrheiten“ gibt. Und um den Glauben, dass jeder von uns unabhängig von den Werten und Normen seiner Gesellschaft weiß, was richtig und was falsch ist. Es geht um Mut.

Wie bist du auf die Idee gekommen, dass Frauen der Magie fähig sind, und Männer nicht?
Ich wollte eine Welt entwerfen, in der Frauen vollkommen „natürlich“ und ohne Diskussion die „körperlich“ Stärkeren sind und über den Männern stehen. Dafür musste ich mir etwas einfallen lassen, was sie auch tatsächlich in dieser Hinsicht stärker macht: Magie.

Hast du als Autorin eine Lieblingsszene, welche du uns auf jeden Fall vorstellen möchtest?
Helena ist ja beiden Geschlechtern zugeneigt und es hat mir sehr viel Spaß gemacht, mich in sie hineinzuversetzen, als sie die schöne Heidrun kennenlernt und anschmachtet. Besonderen Spaß bereiten mir auch immer die Szenen, in denen sich Protagonisten kabbeln und freundschaftlich sticheln.
Als Letztes muss ich jetzt noch unbedingt die „Annalen des Goldenen Reiches“, die kleinen Auszüge aus der Geschichte nennen. Die reale Geschichte Europas in manchen Punkten signifikant zu ändern und mich dafür auch historischer Persönlichkeiten zu bedienen hat unglaublich viel Spaß gemacht. Außerdem habe ich oft kleine Andeutungen und Späßchen hineingepackt – ich bin gespannt, ob jemand alle findet ...

Wie viel echte Monika steckt in dem Buch? Bzw. gibt es Parallelen zwischen dir und manchen Protagonisten?
Hm, gute Frage. Ich schätze schon, dass sich Aspekte meiner Persönlichkeit in manchen Protagonisten widerspiegeln. Was Helena betrifft, eher weniger, wir sind sehr unterschiedlich und obwohl es Züge an ihr gibt, die ich bewundere, ist das auch gut so: Helena ist ein (weiblicher) Macho, sie ist in ihrer Art sehr direkt und kann mit Kindern nicht viel anfangen – da bin ich so ziemlich das Gegenteil. So richtig „Ich“ ist keiner der Charaktere, sie verkörpern eher, was für Menschen mir schon begegnet sind und wie ich sie sehe.

Was ist denn dein absolutes Lieblingszitat aus deinem Buch?
Gerechtigkeit muss für jeden da sein. Ob groß oder klein, mächtig oder schwach, Frau oder Mann: Man kann sich nicht aussuchen, für wen die Gerechtigkeit da sein soll und für wen nicht. Man muss zu dem stehen, der man ist, und stets versuchen, so zu handeln wie der Mensch, der man sein möchte.“

Natürlich wollen die Leser auch noch etwas über die Autorin erfahren: Willst du uns etwas von dir erzählen?

Ich bin 34 Jahre alt, verheiratet und habe zwei Kinder. Ich liebe Bücher, seit ich denken kann und  lese fast jedes Genre; nur mit Erotik oder zu grausamen Erzählungen kann ich nichts anfangen. Und zu schnulzig darf es auch nicht werden, :D
Ich liebe es, durch Bücher in andere Welten einzutauchen – gibt es etwas Schöneres, als über einem guten Buch den Alltag zu vergessen? Wer liest, kann so viele Abenteuer erleben, kann sich gemeinsam mit den Protagonisten Gefahren stellen und Heldentaten begehen. Kann (gefahrlos) verzweifeln und dann wieder das höchste Glück erleben. Dieses Zusammenspiel zwischen dem, was einer geschrieben hat und dem, was in unseren eigenen Köpfen vorgeht, hat mich von jeher fasziniert und dass es jetzt Menschen gibt, die nun meine Geschichte in ihrer Phantasie zum Leben erwecken, ist einfach wundervoll!
„Eisiger Zorn“ ist mein erstes, aber ganz sicher nicht mein letztes Buch; derzeit arbeite ich an dem nächsten Roman, der auch in der Hexenherzwelt spielt und im Herbst 2018 erscheinen wird.
Und noch etwas ganz Wichtiges: Wir sind alle Menschen, egal, wo wir herkommen oder wen wir lieben. Wir sollten einander an unseren Taten messen und nicht an dem, was wir meinen zu sehen oder fürchten. Wir sind alle Menschen und das Leben kann wunderschön sein, wenn man einander mit Wertschätzung und Respekt begegnet – auch sich selbst!

[Protagonisteninterview] Aus der Zeit gefallen 1 von Katharina Münz

Protagonisteninterview

[Wir befinden uns heute in der Penthousewohnung von Charlotte Louise Friederike Sieveroth. Im 25. Stockwerk des Hauses hat man einen tollen Ausblick auf die Schlei.]

Hallo! Danke, dass du heute Zeit für mich hast und du Lust und Laune hast, dich meinen Fragen zu stellen.
Hallo Claudia, schön dich kennenzulernen!

Wie geht es dir heute, du hattest ja ein Reenactment dieses Wochenende?
Ja, also, was soll ich sagen? Auf den Mittsommermarkt im Museumsgelände von Busdorf bin ich ja nur meinem Freund Aleks zuliebe gegangen. Meinem Ex-Freund, um genau zu sein!

[Auf einmal höre ich ein Geräusch und ein mir unbekannter Mann kommt ins Wohnzimmer.]

Wen haben wir denn da? Wie heißt du?
Oh, das ist Thórsteinn. Aber ich fürchte, eine Unterhaltung mit ihm ist nicht so einfach möglich. Oder kannst du etwa Finnisch, Claudia? Denn ich glaube, er stammt aus Finnland!

Das könnte also schwierig werden mit dem Interview. Wie hast du denn Thórsteinn kennengelernt?
Bestimmt wirst du mir auch nicht glauben, aber er ist mir wirklich mitten in der Nacht auf dem Damm zur Lindaunisbrücke vors Auto gelaufen. Ich habe ihn fast überfahren!

Thórsteinn fühlst du dich wohl hier in der Wohnung und bei Charlotte?
(Sieht zwischen Charlotte und Claudia hin und her.) Varkunn?“

Charlotte, woher glaubst du, dass Thórsteinn wirklich kommt?
Er muss aus Finnland kommen, sonst ergibt nichts einen Sinn, denn wie Dänisch oder Schwedisch klingt, weiß ich. Und die Schwestern und Ärzte im Krankenhaus konnten ausschließen, dass er Polnisch, Tschechisch oder sonst eine slawische Sprache spricht. Und dann … Schau ihn dir an? Er sieht doch wirklich aus wie dieser finnische Rockstar, oder nicht?

Was wünscht ihr euch für eure Zukunft?
Zukunft? (lacht bitter) Keine Ahnung. Nachdem meine für übernächste Woche geplante Verlobung mit Aleks geplatzt ist, wünschte ich mir eigentlich nur Ruhe vor allen Mannsbildern. Aber dann tauchte ja bekanntlich Thórsteinn aus dem Nichts auf und jetzt? 
(sieht zu ihm hinüber und verliert sich im Blick seiner grauen Augen. Hektische Flecken tauchen auf ihren Wangen auf, als er sie anlächelt. Mit einem Ruck wendet sie sich zu Claudia um)
Tut mir leid, wenn ich so direkt bin, aber … frag mich das am besten ein andermal!

Danke für dieses Interview.
Ich danke dir. (Genießt sichtlich, dass Thórsteinn begonnen hat, seine Finger mit den Ihren zu verflechten und sie augenzwinkernd ansieht.) Du … findest doch sicher alleine hinaus?


[Buchvorstellung] Aus der Zeit gefallen 1 von Katharina Münz

Buchvorstellung einmal anders 😉


Wichtige Fakten:
Autor: Katharina Münz
Seitenanzahl: 179 Seiten
Verlag: Independently published
Erscheinungsdatum: 17. Juni 2017
Genre: Liebesroman mit Zeitreise

Der Klappentext:
Reenactment. Charlotte bekommt Herpes, wenn sie nur an das Wort denkt. Auf matschigen Äckern Wickie spielen entspricht nicht gerade ihrer Vorstellung von einem gelungenen Wochenende, aber was tut sie nicht alles ihrem Freund zuliebe. Doch dann erwischt sie Aleks mit ihrer – ehemals! - besten Freundin auf dem Mittsommerfest. Zutiefst verletzt flieht sie vom Museumsdorf, als ein lecker aussehender Fremder in A+-Gewandung ihr vors Auto und ins Leben fällt.

[Heute befinde ich mich im Landesamt für Denkmalpflege in Kiel, wo ich mich mit Pappa, einen Profi in Sachen Reenactement und Katharina Münz der Autorin]

Claudia: Ich freue mich, dass ihr heute für das Buch und die Abenteuer darin antwortet. Vielleicht wollt ihr euch vielleicht sogar gegenseitig interviewen?

Pappa: Katharina, beschreibe uns doch das Buch aus deiner Sicht, in max. 5 Sätzen
Katharina: ›Aus der Zeit gefallen - Thórsteinn vs. Charlotte" wird eine hoffentlich humorvolle, turbulente und spannende Romanze mit ganz viel zwischenmenschlichem Knistern. Mit dem ersten Teil, der jetzt erschienen ist, will ich einerseits den Lesevorlieben der anvisierten Zielgruppe, der Leserinnen von New Adult und Urban Fantasy, gerecht werden und andererseits die für eine kleine, weitgehend unbekannte Selfpublisherin wie mich unheimlich wichtigen Werbemaßnahmen des Kindle Storyteller Awards mitnehmen. Ich erhoffe mir von den "Aus der Zeit gefallen"-Büchern, dass neue Leserschichten auf meine "Wikinger im Herzen" aufmerksam werden und gegebenenfalls vorhandene Berührungsängste vor historischen Stoffen - zumindest in meinem, modernen Gewand - ablegen.

Pappa: Warum hast du ausgerechnet Reenactment und Zeitreisen als ein Hauptteil des Buches verwendet?
Katharina: Bei den Recherchen zu meinen Frühmittelalterromanen ließ es sich nicht vermeiden, dass ich in Kontakt zur Reenactment-Szene gekommen bin. Es ist wirklich beeindruckend, wie viel Fachwissen da von überwiegend Laien, aber auch Experten wie dir angesammelt wird. Teilweise reicht das schon an experimentelle Archäologie heran. Wie in allen spezialisierten Gruppen werden auch beim Reenactment liebenswürdige Schrullen gepflegt, die ich gerne als Aufhänger genutzt habe. Zeitreisen faszinieren mich schon seit meiner Kindheit, als ich gebannt ›Catweazle‹ am Fernseher verfolgte und das Buch ›Titus kommt nicht alle Tage‹ förmlich Wort für Wort auswendig lernte.

Katharina: Pappa, ich glaube du könntest uns vielleicht ein bisschen erklären, was Reenactement wirklich ist und worauf man dabei achten sollte.
Pappa: Mit Hilfe von Reenactment soll die Geschichte für breite Bevölkerungsschichten erlebbar gemacht werden. Über die romantisierte Atmosphäre auf kommerziellen Mittelaltermärkten hinaus werden durch lagernde, möglichst zeitgerecht gekleidete und ausgestattete Gruppen zumindest für kurze Zeitabschnitte kleine Zeitreisen möglich. Insbesondere Freilichtmuseen profitieren sehr von den darstellenden Gruppen, weil sie sonst öde und leer daliegende Häuser mit Leben erfüllen. Hierbei werden die unterschiedlichsten Epochen abgedeckt - von der Römer- und Keltenzeit über das Mittelalter bis hin zur Zeit des 2. Weltkriegs und der Nachkriegszeit.

Pappa: Hast du eine Lieblingsstelle im Buch, welche du uns unbedingt vorstellen möchtest? Meine ist, als ich Charlotte und ihren komischen Finnen ganz heldenhaft vor der anrückenden Kavallerie rette.
Katharina: Ach, schau mal an! Das freut mich aber, dass die dir gefällt. Ich mag sie auch, wie viele andere Szenen! Schwer zu entscheiden, welche meine liebste ist. Wie wäre es, wenn ich stattdessen verrate, wem zu ehren ein gewisses Rezept im Buch gekocht und verkostet wird? Meinem älteresten Sohn!

Pappa: Wie viel echte Katharina steckt eigentlich in diesem Buch oder in den einzelnen Protagonisten?
Katharina: Gegenfrage: Wie viel echter Wikinger steckt denn wahlweise im Reenactment-›Papst‹ oder im Magister mit 3/4-Stelle am LD? Schwer zu entscheiden, nicht wahr? *lach*

Claudia: Was ist denn euer Lieblingszitat aus diesem Buch?
Pappa: Was für eine Frage! Natürlich die hier, als ich Charlotte über meinen Job aufkläre: »Ich hänge das auch nicht gern an die große Glocke. Magister artium mit einer 3/4-Stelle beim LD lockt die Mädels nicht gerade hinterm Ofen hervor.« LD? Sagte er nicht gerade vorhin, dass er in irgendeiner Behörde arbeitet? »Und eine Besoldung nach TV-L 9 ist jetzt nichts, was potentielle Groupies zum Kreischen verlocken könnte.«
Katharina: Das stimmt, die Szene zeigt deinen Sinn für Humor.
Pappa: (ein bisschen pikiert) Den Charlotte mir gar nicht zugetraut hätte. Mal ehrlich, sie hatte ja nur noch Augen für diesen Typen den sie angeblich nie zuvor gesehen hat! Ha! Dafür hat sie sich diesem ›Fremden‹ aber verflixt schnell an den Hals geworfen!
Katharina: Nun sei mal nicht so streng mit ihr! Ich finde, diese Szene zeigt sehr schön, dass sie überhaupt nicht versessen darauf war, sich um ihn zu kümmern. Behutsam löse ich meine Finger aus seinem Griff, stehe ganz langsam auf, um … »Biiep-biiep-bii-bii-bii-biieb!« Das zuvor beruhigend einschläfernde Piepsen der Monitore steigert sich zu einem Kreischen, ich erstarre in der Bewegung und schiele zum Bett, wo der appetitliche Finnenhappen sich unruhig von rechts nach links zu werfen beginnt. »Scheiße«, flüstere ich und fasse nach seiner Hand, woraufhin er sich schlagartig beruhigt.

Pappa: Leser sind immer ein bisschen neugierig. Würdest du dich vielleicht noch in deinen eigenen Worten den Lesern vorstellen?
Katharina: Wer, ich?
Pappa: Ja, wer sonst?
Katharina: Na, du vielleicht? Oder Claudia? Ja, doch, das ist doch eine gute Idee! Wir beantworten alle die gleiche Frage: Wie bist du auf die Idee gekommen?
Pappa: Reenactment zu machen?
Katharina: Ja, genau!
Pappa: Nun, zunächst ist das eine gute Gelegenheit um breite Schichten der Bevölkerung, ich denke vor allem an Kinder, für geschichtliche Zusammenhänge zu interessieren, die in der Schule leider oft nur als trockene Datensammlungen rübergebracht werden. Dann ist es ganz gut, wenn man die Szene nicht völlig ohne wissenschaftliche Begleitung lässt, nicht, dass sich da elementare Fehler in der Darstellung einschleichen. Da gibt es sonst peinliche ›Schnitzer‹ im Wortsinne, wenn wikingerzeitliche Häuser mit in Holztafeln geritzten Runen des älteren Futharks geschmückt werden, die damals gar nicht mehr verwendet wurden.
Katharina: Dich treibt also das didaktische Element?
Pappa: Ja, kann man so sagen. (Grinst) Aber es macht auch einfach sauviel Spaß! So, jetzt du: Wieso hast du dieses Buch geschrieben?
Katharina: Puh, das ist schwer zu sagen. In erster Linie möchte ich damit vor allem den jüngeren Leserinnen die Vorbehalte nehmen, historische Stoffe seien trocken und zäh zu lesen ...
Pappa: Wie der Geschichtsunterricht an der Schule!
Katharina: Ja, genau! Aber man kann auch so darüber schreiben, dass es sich so lebendig wie dein Reenactment anfühlt. Der eigentliche Grund ist aber, dass mein Unterbewusstsein aus ganz vielen bekannten Teilen etwas Neues zusammenbaut. In diesem Fall waren es ein Kinderbuch, das ich vor fast 40 Jahren las ( ›Titus kommt nicht alle Tage‹ ), Filmszenen aus ›Catweazle‹, Marvels ›Thor‹, ›Die Besucher‹ mit Jean Reno und zuletzt die sehr sehenswerte skandinavische Verfilmung ›The last King‹, die ihre Spuren im Plot hinterlassen haben.
Pappa: Prima. Und was ist mit dir, Claudia?
Claudia: Ich? Warum mich diese Geschichte interessiert und ich gerne historische  Geschichten lese? Gute Frage! Aber ein kleiner Teil in mir mag diese Geschichten. Wenn ich an einem Mittelaltermarkt oder einer Burg oder einem Schloss vorbei fahre, gehe ich hin und sehe mir alles an. Und außerdem hat es bei mir auch didaktische Gründe, denn ich bin ja auch Geschichte und Sozialkundelehrerin und mit solchen gut recherchierten Fakten, kann man schon ein paar Schüler hinter den Tischen hervorlocken. ;)  
Aber jetzt danke ich euch für dieses Gespräch!


Pappa & Katharina: Wir danken dir!

[Coverinterview] Aus der Zeit gefallen 1 von Katharina Münz

Coverinterview


Wann kam das Cover? Vor oder nach dem Titel?
Der Titel war zuerst da, aber nur ganz knapp!

Hattest du schon eine Vorstellung vom Cover, was sich genau darauf befinden sollte?
Ja, ziemlich genau. Es war dann nur mehr oder weniger schwierig, passende Stockfotos zu finden. Insbesondere von Thórsteinn, der im Buch ein ganzes Stück älter ist als das Model. Aber abgesehen davon passt das Bild sehr gut!

Welche Bedeutung haben die „Schriftzeichen“ auf dem Cover?
Das sind sogenannte Vegvísir, ein grafisches Amulett aus Island, das den Träger durch jedes Wetter geleiten soll.

Die Farbkombination ist wunderschön, was bedeutet für dich diese Farbe genau?
Vielen Dank für das Kompliment – das mich völlig unberechtigterweise trifft. Eigentlich ist meine Kollegin Thordis Hoyos schuld daran, denn sie meinte, ich solle das Cover für die drei geplanten Single-Auskopplungen farblich anpassen.

Wolltest du etwas Bestimmtes mit dem Cover ausdrücken?
Nun ja, die verschiedenen Elemente sollen natürlich Inhalte transportieren: Die süße Charlotte im Vordergrund, der knackige Thórsteinn dahinter und dazu der Schleswiger Wikingturm, in dem Charlotte lebt.

Hast du ein Lieblingszitat oder Lieblingsszene in deinem Buch?
Hmm. Mehrere … Die Badezimmerszene ist cool. Oder wenn Charlotte für Thórsteinn etwas kocht, das der noch nie zuvor gegessen hat. Aber es hat mir auch riesengroßes Vergnügen bereitet, Charlottes Patenonkel, den ebenso exzentrischen wie warmherzigen Modeschöpfer aus Thórsteinns Sicht zu beschreiben.
Er ist nicht sonderlich groß gewachsen, strahlt dafür aber ein umso größeres Machtbewusstsein aus. Seine Augen sind hinter einer Art Binde aus glänzendem, schwarzen Werkstoff versteckt, dennoch spüre ich, wie sein Blick aus den Augenwinkeln mich vom Kopf bis zu meinen nackten Zehen aufs Genaueste mustert.
Bei den Barthaaren des Drillzahns! Sehnsüchtig wandern meine Augen zu der knisternden Tasche, die unmittelbar hinter dem Besucher an der Wand hängt, und in der meine Sachen stecken. Was gäbe ich darum, jetzt Tyrfingur an meiner Seite gegürtet zu wissen! Doch immerhin, ich habe den Gürtel mit der Messerscheide umgeschnallt, nachdem ich Schar-lott-te geholfen hatte. Mich nicht gänzlich unbewaffnet wissend, recke ich mich und mustere nun meinerseits den Neuankömmling von Kopf bis Fuß.Schulterlanges graues Haar, von weißen Silberfäden durchzogen, ist im Nacken zu einem kurzen Zopf zusammengefasst. Abgesehen von ebenso breiten wie vollen Lippen besitzt sein Gesicht keine besonderen Auffälligkeiten. Der weiße Stoff seines Hemdes schmiegt sich in einem engen, gut eine Handbreit messenden Kragen um seinen Hals.
Zeit …. Dieses Wort im Titel und die Uhren am Cover haben eine besondere Bedeutung in der Geschichte?
Die Uhren und das Wort „Zeit“ sollen auf die Zeitreise hinweisen und die Vegvísir, die auf Thórsteinns Herkunft.

Bist du zu 100% zufrieden mit deinem Cover oder würdest du heute noch etwas ändern wollen?

Wie eingangs erwähnt, ich hätte mir gerne eine Zeitreise gewünscht, um das männliche Model in dieser Pose einfach in zehn Jahren ablichten zu können. Aber irgendwelche Kompromisse muss man eingehen, und so lange sie nur so klein sind … Ist es zu verschmerzen!

Freitag, 16. Juni 2017

[ebook] 12.Buch im Juni: Long, long way from home - Das Ende 2 von Andreas Faber

Das Buch „Long, long way from home – Das Ende 2“ wurde von Andreas Faber verfasst und erschien 2016. Gedruckt wurde es in Deutschland bei Amazon Distribution.

Die Reise und der Überlebenskampf der Überlebenden geht weiter. Nachdem sich die Protagonisten im letzten Band getrennt haben, wartet man nun auf die Rückkehr und den erneuten Zusammenschluss der Gruppe. Doch die Protagonisten werden vor neue Schwierigkeiten gestellt, denn eine neue, zusätzliche Gefahr kommt auch sie zu.

Der Autor entführt uns wiederum in eine dystopische Weltordnung, wo die Toten nicht tot bleiben, sondern sobald sie gebissen werden, selbst zu wandelnden Toten werden. Die Hauptprotagonisten, zunächst noch sehr auf ihre Gruppen bestimmt, welche zu Beginn bunt zusammengewürfelt wurden, je nachdem wer gerade auf der Flucht war.

So begleiten wir wieder den Autor Andreas Keller, die Sozialarbeiterin Nora Wulf und die Schüler Patrick und Dennis, welche sich in Iserlohn gefunden haben und Kommissar Mirko Reymer, Apotheker Hans-Günther Beyersfeld und Krankenschwester Anissa Hohmeyer aus Hagen-Hohenlimburg, auf ihrem Weg durchs „verseuchte“ Land. Doch nicht nur, dass sie jetzt scheinbar eine neue Rasse Freaks finden, nein, sie müssen es mit einer viel gefährlicheren Spezies auf sich nehmen, dem Mensch.

Die Sprache und Wortwahl war auch wieder für diesen Band passend, jedoch verfällt auch hier der Autor oft in einen Slang, welcher aber zu den Protagonisten hervorragend passt. Es sollte aber meiner Meinung nach angemerkt werden, da manche Wörter vielleicht manchen nicht gefallen können, wenn sie sich in Büchern befinden.


Jeder, der gerne Bücher über Zombies und die Abgründe des menschlichen Lebens liest, sollte auf jeden Fall zum zweiten Teil der „Das Ende“-Reihe greifen. Mir persönlich hat es wieder gut gefallen, die Protagonisten begleiten zu können, welche ich bereits im 1. Teil ins Herz geschlossen hatte. Ich erwarte nun sehnsüchtig des nächsten Teil!

[Protagonisteninterview] Long, long way from home - Das Ende 2 von Andreas Faber

[Wir befinden uns heute im Bahnhofsgebäude von Iserlohn. Die gesamte Stadt hat sich vom letzten Mal her gravierend geändert. Kein Straßenlärm, keine Menschen auf den Straßen. Aber ich darf heute mit ein paar Überlebenden ein kleines Interview führen. Nora, welche ich ja vom letzten Mal noch kenne, winkt mir kurz zu, verlässt aber ihren Beobachtungsposten nicht.]

Hallo, Herr Beyersfeld und Frau Hohmeyer, danke, dass sie sich bereit erklärt haben sich meinen Interviewfragen zu stellen.
HGB: „Ich bin noch von der alten Schule, also Ladies first.“
[Anissa blickt etwas abwesend vor sich hin. Herr Beyersfeld stupst sie leicht an.]
Anissa: „Oh … ja hallo ich bin Anissa. Ich glaube Nachnamen sind in dieser Welt nicht mehr so von Bedeutung.“
HGB: „Hallo und vielen Dank für die Interview-Möglichkeit, auch von meiner Seite. Bitte nennen Sie mich HGB, einfach weil alle mich so nennen. HGB ist die Abkürzung aus meinem Vornamen, Hans-Günther und meinem Nachnamen, Beyersfeld. Daraus hat sich dann irgendwann der Spitzname HGB entwickelt und das ist bisher so geblieben.“

Wie ist der momentane Stand der Dinge? Was hat sich seit dem Ausbruch dieser Krankheit für sie beide verändert?
[HGB deutet wieder auf Anissa, die zuerst antworten soll.]
Anissa: „Die ganze Welt scheint einfach durchgedreht zu sein. Tote stehen wieder auf und jagen die Lebenden! In den letzten paar Stunden habe ich viele schlimme Dinge gesehen und erlebt. Seltsame Kreaturen, die Menschen angreifen und Menschen, die einfach so auf andere Menschen schießen. Was da am Krankenhaus in Elsey passiert ist, kann ich immer noch nicht fassen. Ich weiß nicht was das für eine Krankheit ist, aber das alte Leben existiert nicht mehr. Ich musste mich von jetzt auf gleich in einer völlig neuen Welt zurechtfinden. Ich war der Situation alleine nicht gewachsen. Wenn HGB und Mirko mich nicht vor den Kreaturen gerettet hätten, wäre ich jetzt wahrscheinlich schon längst tot oder auch eine von diesen Bestien. Ich weiß nicht, wie das noch weiter gehen soll und wie lange wir uns noch behaupten können. Im Augenblick weiß ich nicht wie ich das alles schaffen soll.“
[HGB wirft der jungen Frau einen mitfühlenden Blick zu und legt ihr beruhigend eine Hand auf die Schulter. Anissa knetet ihre Hände nervös und zuckt leicht als HGB sie berührt, doch dann lächelt sie ein wenig.]
HGB: „Wie Anissa gerade schon gesagt hat, scheint die ganze Welt einfach durchgedreht zu sein. Es hat alles mit meinem Nachbar angefangen. Am Anfang dachte ich noch, da wäre so ein Irrer, der sich in seiner Wohnung verbarrikadiert hat. Als die Polizei kam, war ich mir sicher, dass sich das Thema gleich erledigt hätte. Doch dass das alles so schlimm werden würde, hätte ich im Leben nicht gedacht! Dann wurde dieser nette Polizist, Mirko,  von einer dieser Kreaturen angegriffen! Ich hab mir einfach das nächst beste geschnappt. Ich glaube es war ein Stuhl … ja genau ein Stuhl. Keine Ahnung wieso der unten auf der Straße stand, aber sie kennen das ja, die Menschen stellen allen möglichen Müll auf die Straße, naja … wobei nun vermutlich nicht mehr. Danach sind wir gemeinsam geflohen, was wir dann im Polizeirevier erlebt haben erzähle ich lieber nicht. Kurze Zeit später haben wir dann Anissa getroffen und konnten den Kreaturen entkommen. Wir haben uns dazu entschieden, dass wir nach Iserlohn zur Sicherheitszone gehen würden. Es war schon ein ziemlicher Schock, als wir feststellen mussten, dass es gar keine Sicherheitszone mehr gab. Soweit ich das mitbekommen habe, konnte die Gruppe um Andreas, mit Hilfe eines Soldaten, entkommen, als die Kreaturen die Zone überrannten. Und nun hocken wir hier und überlegen uns, was wir als nächstes tun werden. Wir müssen uns nun erst einmal in dieser neuen Welt zurechtfinden. Ich bin mir sicher, dass Mirko und Andreas schon etwas einfallen wird. Im Moment fühlt man sich sehr rastlos und muss immer auf der Hut sein. Hinter jeder Ecke lauert die Gefahr und wir müssen auf alles vorbereitet sein.“

Was können sie tun, um ihre Gruppe zu beschützen?
[Diesmal antwortet HGB als erster.]
HGB: „Ich kann guten Tee kochen!“
[HGB lacht kurz auf]
HGB: „Spaß beiseite, ich bin nun schon etwas in die Jahre gekommen und kann gegen die Kreaturen alleine nicht mehr viel ausrichten. Wobei ich auch nicht zu unterschätzen bin! Ich werde aber dennoch mein Bestes geben, wenn es drauf ankommt. Sonst kann ich den Leuten in der Gruppe nur mit Rat und Tat zur Seite stehen und werde immer ein offenes Ohr haben, wenn einmal jemand reden möchte. Die anderen sind noch viel jünger und fitter, von daher denke ich, dass wir alle gut aufeinander aufpassen können.“
Anissa: „Na ja, ich bin im Moment noch mit der ganzen Situation überfordert. In Hohenlimburg hätten mich diese … Dinger fast umgebracht. Ich glaube nicht, dass ich der Gruppe so helfen kann wie Mirko oder Nora. Das sind Kämpfer müssen sie wissen. Aber ich bin fest entschlossen von ihnen zu lernen und mich sinnvoll einzubinden. Irgendwann werde ich auch in der Lage sein, meinen Teil zum Schutz der Gruppe beizutragen. Bisher muss ich aber erst einmal darauf beschränken, den Leuten zu helfen, wenn es um medizinische Angelegenheiten geht. Ich bin zwar keine Ärztin, aber mit meiner Ausbildung als Krankenschwester kann ich dennoch etwas tun. Wenn auch nicht so viel.“

Ihr kommt ja aus verschiedenen Orten Deutschlands, wie habt ihr den Ausbruch und jetzt den Zusammenschluss der beiden Gruppen erlebt?
Anissa: „Wie ich vorhin schon gesagt habe, überfordert mich das alles noch. Im Moment kann ich noch nicht so ganz verstehen, was hier wirklich passiert. Das Zusammentreffen unserer beiden Gruppen, an dem alten Haus, verlief zuerst nicht so optimal. Wenn ich dran denke wie Andreas und die anderen mit ihren Waffen  auf mich gezielt haben …“
[Erneut verstummt sie kurz und ihr Blick gleitet ins Leere. HGB will sie gerade ansprechen, als sie von alleine weiter redet.]
Anissa: „Ich halte mich im Moment eher an Mirko und HGB, aber ich denke auch, dass eine etwas größere Gruppe gar nicht schlecht wäre. Nun müssen wir schauen, wie es weiter geht. Dazu müssen Mirko und Andreas erst einmal wieder aus der Zone zurückkommen. Sie sind schon ziemlich lange weg, ich mache mir Sorgen!“
[Dennis, welcher sich zunächst im Hintergrund hält, meldet sich auch zu Wort, denn er ist bisher der einzige, welcher von dem Ausflug in die  Sicherheitszone zurückkam.]
Dennis: „Den beiden ging es gut als ich weg bin. Ich hab die Freaks abgelenkt damit sie in das Hauptgebäude eindringen können!“
[Nach der schnellen Antwort geht Dennis wieder zurück in die große Halle, denn Nora scheint nicht gut zu sprechen auf ihn.]
HGB: „Ja das alles ist wirklich nicht einfach zu begreifen. Bisher kann sich niemand erklären, wieso sich diese Kreaturen so benehmen und was der Auslöser von all dem ist. Aber wir konnten diesen Dingern entkommen und haben uns auf den Weg hierher gemacht. Der Fußweg nach Iserlohn war ziemlich lang und ich bin mir auch nicht mehr sicher, ob wir nicht doch besser hätten nach Hagen gehen sollen. Wie Anissa gerade schon sagte, ist das erste Zusammentreffen nicht so gut gelaufen. Doch nun sitzen wir hier und warten auf Mirko und Andreas, die noch nicht wieder zurück sind. Dann werden wir uns etwas überlegen. Ich vertraue Mirko voll und ganz. Er wird schon wissen was wir tun sollen.“

Habt ihr für eure Zukunft schon Pläne oder Wünsche, welche auch in so einer schwierigen Zeit auszuführen sind?
Anissa: „Erst einmal müssen wir überleben. Über Pläne und Wünsche habe ich mir bisher keine Gedanken gemacht. Oder vielleicht doch, ich wünsche mir, dass alles wieder so wird, wie früher.“
HGB: „Ein kleines Reihenhaus am Stadtrand wäre nett, mit Garten und allem was dazu gehört.“
[HGB lächelt, sieht dann aber das Anissa nicht auf den Scherz eingeht]
HGB: „Im Ernst, im Moment wissen wir selbst nicht was noch alles kommen wird und wo uns dieses Abenteuer hinführt. Natürlich wäre es wünschenswert, dass alles wieder so wird, wie es noch vor wenigen Tagen war. Doch wenn ich mich da draußen so umsehe und an die letzten Stunden zurück denke, habe ich da schon meine Zweifel. Wir müssen nun einen Ort finden,  an dem wir sicher sind,  dann können wir anfangen Pläne zu schmieden.“

Werden sich eure Gruppen wieder trennen?
HGB: „Ich wäre dafür, dass wir erst einmal zusammen bleiben. In einer größeren Gruppe sind unsere Chancen doch erheblich besser, als wenn wir nur zu dritt durch die Gegend streifen. Allerdings muss man auch beachten, dass die Gruppe nicht zu groß wird und außerdem kennen wir die anderen ja noch gar nicht richtig. Bisher hatten wir ja noch kaum Gelegenheiten um uns zu unterhalten. Ich hoffe, dass Mirko auch so denkt. Aber das kann ich nicht genau sagen, doch der Junge wird schon wissen was er tut.“
Anissa: „Genau, ich würde mich HGB anschließen. Die Chancen in einer größeren Gruppe sind einfach besser. Die anderen waren anfangs zwar etwas komisch, aber ich denke, man muss sich erst einmal kennen lernen. Ich hoffe nur, dass Mirko bald zurückkommt.“
[Anissa blickt zum Eingang des Bahnhofs, es gelingt ihr noch immer nicht, ihre Hände still zu halten.]

Danke für das sehr informative Gespräch.
[Anissa blickt zu mir und lächelt ein wenig, sie nickt]
HGB: „Ich danke auch. Es hat schon irgendwie Spaß gemacht, mal ein bisschen über das alles zu plaudern. Wenn sie noch mehr Fragen haben stehe ich ihnen gerne zur Verfügung. Ich kenne noch einige tolle Geschichten! Ich hab mal Roy Black getroffen, wussten sie das?  Aber nun müssen wir wieder raus. Mirko und Andreas kommen bestimmt gleich zurück.“


[Buchvorstellung] Long,long way from home - Das Ende 2 von Andreas Faber

Buchvorstellung einmal anders 😉

Wichtige Fakten:
Autor: Andreas Faber
Seitenanzahl: 230 Seiten
Verlag: Independently published
Erscheinungsdatum: 18. Februar 2017


Der Klappentext:
Nur knapp sind die Überlebenden der Sicherheitszone entkommen. Ihr Weg führt sich weiter zu einem Ort, der ebenfalls Sicherheit verspricht. Während sie versuchen, in der Neuen Welt zurechtzukommen, werden die Spannungen zwischen den beiden Gruppen zu einem ernsthaften Problem. Erst als sie feststellen müssen, dass die Freaks nicht die einzige Bedrohung sind, müssen sie sich zusammen raufen. Denn Überleben, können sie nur gemeinsam!


Heute befinde ich mich in einer Polizeistation in Hagen-Hohenlimburg, wo ich den Protagonisten Kommissar Mirko Reymer zu einem Interview treffe:

Ich freue mich, dass du heute für das Buch und die Abenteuer darin antwortest.
Kein Problem. Ich helfe gerne wenn ich kann.

Beschreibe uns doch den 2. Teil der Reihe aus deiner Sicht, Mirko, in max. 5 Sätzen
Nun, im zweiten Teil der Reihe geht es darum, dass die beiden Gruppen rund um Andreas und mich sich näher kommen und langsam zusammenwachsen. Da ich ja leider schon ziemlich früh im Teil das Bewusstsein verloren habe, kann ich dir leider nicht sagen, was zwischen den Geschehnissen am Bahnhof und der Eckkneipe passiert ist. Dennoch mussten wir in diesem Teil feststellen, dass nicht nur die Kreaturen oder wie wir sie immer nennen, die Freaks, die einzige Bedrohung sind. Eine scheinbar ausweglose Situation konnte nur gemeistert werden, da wir alle gemeinsam an einem Strang gezogen haben. Mir wurde in diesem Teil auch klar, dass Angriff nicht immer die beste Verteidigung ist.

Warum glaubst du wurde ausgerechnet dieser Teil Deutschlands ins Unglück geschickt?
Na ja, soweit ich gehört habe, sind diese Freaks ja auf der ganzen Welt unterwegs. Aber hier in dieser Gegend muss irgendetwas Besonderes sein. Nur was genau das ist, müssen wir noch herausfinden. Außerdem ist es nicht zuletzt unserem Gruppenzusammenhalt zu verdanken, dass wir uns bisher gut gegen die Freaks schlagen. Wie ich oben schon erwähnt hatte, manchmal ist es auch ratsam, nicht immer mit der Tür ins Haus zufallen und vielleicht auch mal auf die Vorschläge der anderen zu hören. Auch wenn mir das nicht immer passt. Aber man lernt ja nie aus.

Mirko, hast du eine Lieblingsstelle im Buch, welche du uns unbedingt vorstellen möchtest?
Den Showdown in der Kaserne würde ich schon als meine Lieblingsszene bezeichnen. Ein gut durchdachter Plan, der zwar ziemlich gewagt, aber dennoch fast aufgegangen war. Die Typen haben sich doch schon über unsere Dreistigkeit gewundert. Durch die Hintertür rein, unsere Leute befreien und dann wären wir sogar fast noch unbemerkt raus marschiert. Leider hat das nicht ganz geklappt, aber mit etwas Hilfe von den anderen und jeder Menge Freaks haben wir es noch geschafft. Das wird diesem Spinner Thor sicherlich ganz und gar nicht gefallen haben.

Mirko, wie viel Andreas steckt in dir? Glaubst du macht es ihm Spaß euch auf so eine Tour zu schicken?
Wie viel Andreas in mir steckt? Ich hoffe doch nichts von ihm. Du weißt hoffentlich, dass wir uns nicht so grün sind? Aber mal Spaß bei Seite. Es ist schon eine gesunde Mischung aus seinen Ideen und den Vorschlägen seiner Freunde. Ich denke auch, dass es ihm sehr viel Spaß macht unsere Gruppe durch sein Abenteuer zu führen.

Was ist dein Lieblingszitat aus diesem Buch?
„Ich bin einfach noch nicht bereit, alles aufzugeben, an das ich glaube. Sicher gibt es da draußen schlimme Menschen, die diese Situation nur ausnutzen wollen. Aber es sind doch nicht alle so. Nein, ich gebe die Hoffnung nicht einfach so auf.“
Auch wenn ich es mir nicht wirklich eingestehen will, hat mir dieser Satz von Andreas doch irgendwie die Augen geöffnet. Ich habe in meiner Dienstzeit viel Scheiße erlebt, aber er hat wahrscheinlich recht, dass man nicht alle über einen Kamm scheren darf. Und auch wenn es manchmal ausweglos zu sein scheint, die Hoffnung nicht so einfach aufgeben sollte.

Würdest du den Autor in deinen eigenen Worten den Lesern vorstellen?
Die Geschichten sind bisher im Horror-, Fantasy- und Mysterygenre angesiedelt.
Andreas hat viele gute Ideen, lässt sich aber auch gerne auf Vorschläge von anderen ein. Seine Geschichten werden von ihm flüssig erzählt, was ich persönlich sehr gut finde, da mich zu viel Gerede um den heißen Brei, schnell langweilt. Aber das ist natürlich Geschmackssache.

Danke für dieses Gespräch!

Nichts zu danken, jederzeit wieder.

Dienstag, 13. Juni 2017

[Buch] 7.Buch im Juni: The long road down - Das Ende von Andreas Faber

Das Buch „The long road down – Das Ende 1“ wurde von Andreas Faber verfasst und erschien 2016. Gedruckt wurde bei Amazon Distribution GmbH, Leipzig.

Stell dir vor, du genießt gerade noch dein kühles Cola in deinem Lieblingsrestaurant, als plötzlich der Horror deines Lebens über dich hereinbricht. Die Menschen fallen, wie wilde Tiere übereinander her, beißen ihre Mitmenschen, doch die Menschen bleiben nicht tot, sie kommen wieder. Wie kannst du dich retten? Wie kannst du diese Kreaturen bezwingen? Finde es heraus.

Dem Autor gelingt es ein Gruselspektakel á la „The walking dead“ zu zaubern. Man befindet sich gerade noch bei einer kühlen Coke in seinem Stammlokal und binnen Sekunden mitten in einer Zombieinvasion. Sehr gut beschrieben werden die wankenden Gefühle der Protagonisten, welche zwischen Unglauben, Trauer und Hass hin und her gleiten.
Durch den rasanten Perspektivenwechsel, beginnend in Russland, Iserlohn und Hagen – Hohenlimburg und sehr vielen Protagonisten, ist das behalten, wer zu welcher Region gehört nicht immer einfach, doch die Charaktere sind so gut umrissen, dass man schließlich nicht einmal mehr genau schaut, wo sie sich genau befinden, sondern einfach nur mehr hofft, dass sie überleben und diese Monster auf Abstand halten können.

Gewisser Spannungsaufbau findet auch statt, wenn man nur über eine scheinbar menschenleere Straße geht, denn an jeder dunklen Ecke, jeder Hauseinfahrt können Horden dieser rotäugigen, bösartigen Kreaturen sich befinden. Sehr schnell finden die Protagonisten heraus, wie sie sich wirksam gegen diese Gefahr wehren können.

Die Sprache ist in den Dialogen manchmal etwas sehr umgangssprachlich gewählt, was allerdings zu den Protagonisten und ihrer derzeitigen Situation sehr gut passt. Sicherlich gibt es noch Verbesserungsvorschläge, aber als durch und durch Fan von „The walking dead“ kann ich die Geschichte nur positiv beurteilen. Es gibt zwar starke parallelen, aber das stört mich persönlich überhaupt nicht.





Jeder, der Geschichten rund um „Zombieapokalypsen“ liebt, kann ohne Vorwand zu diesem Buch greifen, es trifft genau den Nerv. Es hat alles, Hass, Furcht, Liebe und Zusammenhalt. Ich bin schon sehr gespannt auf Teil 2 der Geschichte und hoffe, dass der Plot so energiegeladen weiter geht.

[Protagonisteninterview] The long road down - Das Ende 1 von Andreas Faber

[Ich treffe mich heute mit Nora Wulf in einem idyllischen Café in dem schönen Städtchen Iserlohn. Die eisgekühlte Cola steht vor uns und das Interview kann beginnen.]

Hallo Nora, danke, dass du dich heute bereit erklärt hast, dieses Interview mit mir zu führen. Was machst du heute in dieser Stadt?
Nora: Ich bin nur auf der Durchreise und wollt was Kaltes trinken. Bei dieser Misthitze geht man ja kaputt!
[Nora nimmt die Cola und trinkt einen großen Schluck. Feine Schweißperlen stehen auf ihrer Stirn]

Ja, das stimmt, es ist wirklich extrem heiß. Also gibt es keinen besonderen Grund wieso du hier bist?
[Nora hebt eine Augenbraue und deutet auf das Glas in ihrer Hand.]

Wohin geht denn die Reise?
[Nora will gerade antworten, als am Nebentisch ein Gast einfach von seinem Stuhl kippt. Sofort hockt sich dessen Freund neben ihn und blickt sich panisch um.]

Oh mein Gott, was hat der denn jetzt?
Nora: Der sah schon scheiße aus, als er rein kam.
[Nora erhebt sich und weicht ein wenig von den Geschehnissen zurück.]
 Nora: Das gefällt mir gar nicht… ist wie in dem Buch, das ich gelesen habe!

Buch? Was denn für ein Buch?
[Mit schreckgeweiteten Augen beobachten wir das Drama um den Gast, ein mir unbekannter Mann („Da fehlt noch gut aussehend!“ Anmerkung des Autors.) und die Bedienung versuchen den am Boden liegenden zu helfen. Dieser schreckt auf, hat rote Augen und fällt den zweiten Anwesenden an. Er beißt ihn und auch die Angestellten des Cafés bleiben nicht verschont. Der noch immer unbekannte Mann zieht uns schnell aus dem Laden. Während wir um unser Leben laufen, fragen ich ihn schnaufend.]

Unbekannter Retter, wie heißt du?
Andreas: Ich… heiße… Andreas!
[Andreas ist ebenfalls sichtlich außer Atem]

Andreas? Was war denn das? Was ist hier gerade passiert? Sind wir mitten in einem Filmdreh?
Nora: Könnten wir erst mal hier verduften?
[Wir stehen vor dem Cafe und beobachten wie sich unten auf der Straße ähnliche Dinge abspielen. Überall scheinen Menschen durchzudrehen!]
Andreas: Das ist eine gute Idee! Wir bewahren erst mal Ruhe und suchen uns ein Versteck!
Nora: Also ich bin ruhig.
[Andreas führt uns über den Parkplatz durch ein paar Hecken. Wir befinden uns nun in einer Wohngegend. Zielstrebig führt uns Andreas zu einem Haus, dessen Tür offen steht. Schnell betreten wir es!]
Andreas: Hier sind wir erst mal sicher.
[Wir betreten die Küche und setzen uns an den Tisch]

Also noch mal, was ist denn da eben passiert? Das ist ja wie in einem Film!
Andreas: Also ich würde sagen, das ist das Ende der Welt da draußen.
Nora: Sieht aus wie eine Zombieapokalypse!
[Andreas stößt Nora den  Ellbogen in die Seite.]
Nora: Eh… ich meine das sieht aus wie eine ganz normale Apokalypse. Also Weltuntergang. Das Ende, sie verstehen?
Autor: (In Zombiegeschichten kennen die Menschen keine Zombies, ungeschriebenes Gesetz!)

Was schlagt ihr zwei jetzt vor, was wir machen sollen? Weiter verstecken?
Andreas: Wir verstecken uns hier!
Nora: Wir suchen uns ein besseres Versteck!
[Die zwei werfen sich kurz einen Blick zu]

Ob das ganze eine Krankheit ist? Ob es wohl durch die Luft übertragbar ist?
Andreas: Das mit der Krankheit könnte gut sein, könnte aber auch was völlig anderes sein. Aber mit der Luft glaube ich nicht.
Nora: Dann wären wir auch ganz schön am Arsch!
Andreas: So hätte ich es jetzt zwar nicht ausgedrückt… aber ja, dann hätten wir echte Probleme. Aber da es uns ja gut zu gehen scheint, denke ich nicht, dass es über die Luft übertragen wird.

Das ist ja schon mal gut. Wie kommt ihr mit der Situation zurecht?
Andreas: Hm, gute Frage. Also eben sitze ich noch mit der Kellnerin im Cafe und lass es mir gut gehen, jetzt bin ich auf der Flucht vor diesen seltsamen Dingern da draußen. Im Moment stehe ich glaub ich noch unter Schock.
Nora: Wie ich damit umgehe? Ich bin in ner Stadt die ich nicht kenne, sitze mit einem völlig Fremden in der Falle und draußen geht die Welt unter! Wie geh ich damit wohl um?
[Nora macht eine kurze Pause]
Nora: Aber sowas kann auch nur mir passieren! Mir passiert immer so ein Mist!

Sowas passiert dir öfter?
Nora: Ne, sowas nicht. Aber anderes halt.

Die große Frage, welche ich euch zwei jetzt noch stellen möchte ist folgende: Was wollt ihr in Zukunft gegen diese Monster machen? Bzw. was ist euer Plan für ein weiteres Überleben?
Andreas: Puh … gute Frage. Ich denke wir gehen den Viechern so gut es geht aus dem Weg und versuchen einen sicheren Ort zu erreichen. Ich glaube es wird bestimmt Zonen geben wo man sicher ist. Das Militär und die Polizei werden das Ganze garantiert bald in den Griff bekommen haben. Und dann warten wir einfach ab bis alles wieder gut wird.
Nora: Ich bin mir da nicht so sicher. Das ging grade alles so schnell. Und mal ganz ehrlich, unsere Polizisten sind für sowas doch gar nicht ausgerüstet und das Militär? Das kümmert sich doch eher um die großen Städte. Nicht um so ein kleines Kaff wie dieses hier! Also ich denke, wir sollten uns auf einen langen Kampf ums Überleben einstellen!
Andreas: Ich denke da eher positiv!
Nora: Ich nicht!

Danke für das sehr interessante Interview.
Andreas: Nichts zu danken, ich hab schon lange kein Interview mehr gegeben.
Nora: Ich geh mal was zu essen suchen, noch jemand Hunger?